Das hat doch alles (k)einen Sinn! – Brüche im Leben
Boglarka Hadinger, geboren 1955 in Budapest, absolvierte die Mittelschule in Ulan-Bator (Mongolei), ist heute Lehrtherapeutin in Logotherapie und Existenzanalyse und leitet zusammen mit Wolfram Kurz das Institut für Logotherapie und Existenzanalyse Tübingen/Wien GmbH. Boglarka Hadinger studierte Logotherapie und Existenzanalyse bei deren Begründer Viktor Frankl. Sie ist Psychologin, Coach für Persönlichkeitsstärkung, Dozentin an zahlreichen Universitäten und Vortragende in vielen Ländern Europas. Sie konzipierte die mittlerweile international eingeführten Methodenseminare. Die von ihr entwickelte Form der Persönlichkeitsbildung „Logotherapeutische Persönlichkeitsbildung“ wird an Schulen, Universitäten, im Management und im Bereich der Lebensberatung eingesetzt. Boglarka Hadinger ist die Begründerin der „Initiative für menschenfreundliche Architektur und Stadtgestaltung“ und der SINN-BANK. 2015 gründete sie CARE VILLAGE und PROJECTS OF AFRIKA. 2004 wurde BoglarkaHadinger mit dem Förderpreis des Viktor-Frankl-Preises der Stadt Wien ausgezeichnet.
Pressemitteilungen
Nachbericht:
„Das hat doch alles (k)einen Sinn! – Brüche im Leben“ – Vortrag von Dr. B. Hadinger bei den Weilheimer Glaubensfragen 2018
Zum 4. Abend der Weilheimer Glaubensfragen referierte die Logotherapeutin Dr. Boglarka Hadinger über das Thema „Das hat doch alles (k)einen Sinn! – Brüche im Leben“ vor über 350 Zuhörern, die beeindruckt und nachdenklich nach Hause gingen.
Zunächst ging sie der Frage nach, warum Veränderungen gelingen und warum nicht. Das trifft auf die politische Welt, kulturelle und persönliche Veränderungen ebenso zu. Sie zeigte verschiedene Verhaltensweisen und Widerstände auf, wenn einem ein STOP-Schild die Notwendigkeit von Veränderungen und Kurskorrekturen ansagt. Dr. Hadinger sieht in den Widerständen aber auch eine große Sinnbotschaft und ein Zeichen, wie sehr Menschen verlässlich und vertrauenswürdig sind (Werte im Blick haben!). Niemand wird sich von Haus aus ändern! Niemand darf ein anderer werden, das eigene Profil wegwerfen. Die wichtigsten Werte müssen auch bei Korrekturen bewahrt werden, der rote Faden der Werte und das Profil gehen durch, sie werden weitergetragen.
Eine gelungene Kurskorrektur sagt zunächst „Ja, so geht es nicht weiter!“, sucht am besten einen anderen Ort (erhabene Räume) und Stille, Rückzug und Einsamkeit. Wichtig ist der Rückblick auf den bisherigen Weg, der das in Erziehung, Ehe und Gesellschaft Gelungene und Geschaffte sieht und wahrnimmt und den Standort bestimmt, weil das Kraft für die nächsten Lebensschritte gibt. Jedes Land, jede Familie und Paar, jeder einzelne hat ein Profil (Identität) und Werte, die es zu bewahren gilt (roter Faden des Lebens):
Als nächstes gilt es, ein Ziel zu suchen und die Kurskorrektur zu planen. Die Referentin benannte dann konkrete Schritte zur Veränderung und betonte die Wichtigkeit, beim Ankommen inne zu halten, zu ruhen und das Erreichte zu feiern. Nur so kann es sich konsolidieren und mit dem Boden verwachsen. Erst dann darf der nächste Schritt erfolgen.
Im 2. Teil des Abends machte Dr. Hadinger deutlich, dass sich in Brüchen und Scheitern die Sinnfrage radikal stellt. Sie nannte hier große Bereiche:
- Existentielle Bedrohung
- Glaubensverlust (an Gott, an jemand, an etwas)
- Ungerechtigkeit
- Hoher Einsatz
Sie warnte vor verschiedenen Techniken der Manipulation, benannte die Prävention und Krisenintervention. Viktor Frankl lehrt:
- „ Noch immer bestimme ich, was ich werde!“
- „Jeden Tag entscheidest du neu, was für ein Mensch du bist!“
Mit einem beeindruckenden Bild von der dreifach gebrochenen Kerze, die trotzdem leuchtet, im Gegensatz zur perfekten Kerze, die nicht leuchtet und sich verzehrt, beschloss sie den Abend.
Langanhaltender Applaus zeigte die Dankbarkeit der Zuhörer für diesen gesegneten Abend.
(Stefan Reichhart, Diakon)
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